Der Berg Ruft : Teil 1 : 115km/2100HM von Rapperswil aufs Ibergeregg

Teil Eins der “Der Berg ruft” Serie im Mai ist vielversprechend gestartet. Der erste schöne Tag seit einer Woche war natürlich gleich der erste Mai, der Tag an dem es bei uns auf die erste Höhentour gehen sollte.

Die Tage im Vorfeld der Tour waren sehr wechselhaft, die Wettervorhersagen für den ersten Mai wurden zum Glück täglich besser, nur kam am Mittwoch die Schreckensnachricht vom Tourist-Office aus Amden: Die “Vordere  Höhi” hatte von Dienstag auf Mittwoch mehr als 30cm Neuschnee abbekommen. Dieser Neuschnee, und mehr als 1m Altschnee auf der Passstrasse liessen uns die Route noch kurzfristig überdenken.

Statt  der 1500m hohen “Vorderen Höhi”  war mit dem Ibergeregg ( 1406m) zum Glück sehr schnell ein gleichwertiger schneefreier Pass gefunden (900HM auf 12km), auf den Charles, Udo, Domenico und ich losstürmen wollten.

Der erste Mai begrüsste uns in Rapperswil,

unserem Startort, auch gleich mit Sonnenschein und (fast) blauem Himmel. Nach den ersten Einroll-Kilometern am Züri-See ging es sehr schnell auf den ersten Anstieg in Richtung Schwyz. Die 500HM steigen so gemütlich, dass wir kaum merken, wie schnell wir an Höhe gewinnen, bevor es in eine rasante Abfahrt nach Schwyz übergeht.

In Schwyz angekommen sehen alle sehr schnell, wo der weitere Weg hinführt.

Hoch über Schwyz ragen die gewaltigen Steilwände des grossen und kleinen Mythen aus dem Wolkenmeer. Die 900HM von Schwyz bis zum Ibergeregg-Pass führen auf einer kleinen wenig befahrenen Strasse, die nach Steigungen bis zu 14% immer wieder flachere Erholpassagen bietet. Erst weiter oben wirds mit engeren Serpentinen kurz richtig anstrengend, doch hier kann man bereits die Passhöhe erahnen und die letzten Höhenmeter noch geniessen.

Oben angekommen lohnt es sich im Bergrestaurant auf Passhöhe bei einem Radler oder Apfelschorle die Aussicht auf die schneebedeckte Bergwelt zu geniessen, und die nassen Trikots zu trocknen. Gestärkt von Radler, Gulaschsuppe und “Kalbsbratwurscht mit a chli Brot” geht es auf eine rasante Abfahrt nach Oberiberg und vorbei am Sihlsee und Einsiedeln.

Bevor es auf die letzten Meter Abfahrt geht, kommt mit dem Anstieg auf den Etzelpass noch ein letztes Schmankerl. Die Schilder im Vorfeld machen den Radler im Vorfeld wenigstens schon darauf aufmerksam, was da gleich droht: Ein 20-Prozenter.
Sehr schnell erkennen wir auch, was eine typische Schweizer Familie zum Sonntags-Ausflug macht. Ganz locker befährt auch die kaum 8 Jährige Tochter auf übergrossem Mountainbike die 20% Steigung. Dies lässt auch uns den Berg hochfliegen. An der Familie vorbei kurz Luft anhalten, damit das schwere “Schnauben” nicht hörbar ist, und weiter geht’s bis auf Passhöhe, wo die Herzfrequenz sich wieder in den Normalbereich  einpendeln kann.

Einen krönenden Abschluss bieten noch die Ausblicke auf den Züri-See auf der sehr steilen Abfahrt vom Etzelpass bis Pfäffikon. Dieser Pass ist andersherum gefahren in harter Brocken auch für gut Trainierte.

Zurück in Rapperswil vertrösten wir den Gedanken an ein kühles Bier bei sonnigem Ambiente in der Altstadt, und machen uns noch auf einen Teil der Ironman-Zürich Strecke, die Domenico und Udo im Juli angehen werden. Nachdem wir von der vielbefahrenen Seestrasse abgebogen sind, zeigt sich, dass die Planer der Ironman Strecke auch einen Blick für die kleinen schönen Radstrassen weg vom Züri-See haben.

Nach insgesamt 115km und 2100HM kehren wir gerne nach Rapperswil zurück, und gönnen uns unser wohlverdientes Bierchen am Züri-See, wo die Sonne immer noch strahlt.

Bilder:

Strecke:

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